Jesus und Johannes sitzen zusammen auf einer Bank. Sie scheinen buchstäblich miteinander vereint worden zu sein. Sogar ihre Gewänder sind ineinander verwoben. An dieser erstarrten emotionalen Skulpturengruppe lässt sich gut erkennen, dass Johannes der Lieblingsjünger Jesu war. Das Werk ist weltberühmt.
Persönliche Beziehung zu Gott
Nach so einem innigen Verhältnis zu Jesus strebten auch die Nonnen des Dominikanerinnenklosters Sankt Katharinental in der Schweiz. Sie bestellten kurz vor 1300 bei Meister Heinrich von Konstanz diese Skulpturengruppe. Viele Menschen - und sicher auch religiöse Frauen - sehnten sich in dieser Zeit nach einer „persönlichen” Beziehung zu Gott. Eine Skulptur wie diese konnte helfen, diese Beziehung zu spüren.
Werkangaben
- Meister Heinrich von Konstanz
- Christus-Johannesgruppe, um 1280-1290
- Nussbaum, vergoldet und polychromiert
Ausstellung Publikumslieblinge. Meisterwerke ganz nah
Nach einer fast zweijährigen Restaurierung am Königlichen Institut für Kulturerbe (KIK) kann die Skulptur ab Juli 2025 wieder bei uns bewundert werden – in der Ausstellung Publikumslieblinge. Meisterwerke ganz nah.
Im untenstehenden Video erklärt Drehbuchautor und Schriftsteller Angelo Tijssens, warum diese Skulptur sein persönlicher Favorit ist. KIK-Restauratorin Ingrid Geelen erläutert, was die Behandlung umfasste, und Museumsdirektor Carl Depauw erzählt, wie sie in den Besitz von Fritz Mayer van den Bergh gelangte.


