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Schmerzensmann

Die Darstellung des blutüberströmten, schwer verwundeten Christus, der seine Wunden zeigt und eine Dornenkrone trägt, war in der Kunst des Späten Mittelalters sehr beliebt. Sie sollte bei den Betrachtern Mitleid erwecken.

Diese Darstellung Christi wurde als „Schmerzensmann” bezeichnet. Der auferstandene Jesus zeigt, wie es ihm zum Zeitpunkt seines Todes ergangen ist. Er ist entweder allein zu sehen oder wird - wie auf dem vorliegenden Gemälde - von trauernden Engeln begleitet. Unten links sehen wir, was vorher geschah: die Kreuzigung Jesu.

 

Traurig

So eine gefühlsgeladene Szene sollte bei den Betrachtern Mitleid erregen. Christus wurde deshalb im Vordergrund dargestellt. Ein Bild wie dieses befand sich oft in einem privaten Andachtsraum, in dem man sich in seinen Glauben vertiefen konnte. Die trauernden Engel dienten dabei als Vorbild.

 

Blut

Rechts unten wird Jesu Blut in einem Messkelch aufgefangen. Auch bei der Eucharistiefeier enthält dieser Kelch das Blut Christi, das dann jedoch in Wein verwandelt wurde. Ganz oben segnet Gott seinen Sohn. Die fliegende Taube ist ein Symbol des Heiligen Geistes. 

 

Werkangaben

  • Jacob Cornelisz. van Oostsanen (1450/1470-1533)
  • Schmerzensmann, um 1510
  • Öl auf Eiche, 28,9 x 20,3 cm